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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1965
 
Seite 18

Aus der Neuerscheinung "Norderney - Bild einer Insel" von Hinrich Prigge
Im knietiefen Wasser in Ruhe dem Spiel zwischen Sand und Wasser um unsere Füße zuzusehen. Unaufhörlich rollen die auflaufenden Wellen den sauber gewaschenen Sand bis an die Flutgrenze hinauf, wo sie ihn mit Beginn der Ebbe mehrere Stunden der austrocknenden Wirkung von Sonne und Wind aussetzen. Und bald trägt der Sturm das feine Material in wallenden Schleiern über den hochwasserfreien Vorstrand.

Dampfer Roland

Wenn der Binnenländer von Seedünen spricht, so tauchen in seiner Vorstellung zumeist diese hohen, weißen Dünenketten auf, die wie ein Miniaturgebirge besonders die Seeseite der Inseln begleiten. Es gibt im norddeutschen Flachland keine Landschaft, die eine ähnliche dynamische Kraft ausströmt wie die Weißdünen in ihrer jugendlichen, ewig lebendigen Formenfülle. Hier ist nichts beständig, nur der Wechsel. Wenn man in diesem Sandmeer in schweren Sturmböen immer wieder auf die Knie gezwungen wird, wenn die Sandkörner wie kleine Geschosse gegen die Schutzbrille knattern und alles um uns herum in dichten, jagenden Sandmassen brodelt und braust - und dazu auch das Meer in schweren Brechern gegen die schutzlosen Dünenketten rollt, da möchte man glauben, das Schicksal der Insel müsse sich in wenigen Stunden entscheiden. Und doch gefährden Sturm und Brandung kaum eine Düneninsel, wenn das Meer ausreichend Sand nachliefert und einen breiten, hochwasserfreien Vorstrand aufbaut. Hier liegt die Nachschubbasis; von hier aus schließt der Wind mit dem stäubenden Sand in der Regel selbst die entstandenen Wunden wieder. Für die Kurgäste trägt dieser Vorstrand mit seinen Burgen und Strandkörben zudem das eigentliche Badeleben.

Von dem windexponierten Kamm der Weißdünen sind wir den Leehang nach dem Innern der Insel hinabgestiegen. Es sind nur wenige Schritte, aber eine ganz andere Welt empfängt uns. Der harte Seewind ist am Nordhang zurückgeblieben. Der Strandhafer wächst nicht mehr in Bulten, sondern zunehmend in dichteren Decken, und mit ihm einige schönblühende Wildkräuter: der Dünenhornklee, das Ferkelkraut, die seltene Stranddistel. Mit dem dichteren Pflanzenkleid beginnt eine verstärkte Humusbildung. Der Sand bekommt einen grauen Farbton und beruhigt sich mehr und mehr.


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