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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
"Weil kostbare Auslandsreisen denn erübrigt sein können"
Das Seebad Norderney vor seinem 170. Geburtstag
Das kommende Jahr wird Norderney nicht nur die Eröffnung der bedeutsamsten hier jemals in Angriff genommenen Kurmitteleinrichtung, des neuen Kurmittelhauses bringen, es fällt auch zusammen mit der 170. Wiederkehr des Jahrestages, an dem das "Nordseebad Norderney" durch Förderung einer kleinen Gruppe weitsichtiger Männer seine Gründung erleben durfte.
Es war genau am 17. Mai 1797, als sich die Ostfriesischen Stände für "die Veranstaltung eines Seebades" aussprachen, und zwar mit diesen Worten: "Da man sich allerseits überzeugt hält, daß ein Seebad bei verschiedenen Krankheiten sehr viel Nutzen leistet, auch selbst hiesige Eiländer den wohltätigen Einfluß der Seebäder auf die Gesundheit bereits aus der Erfahrung kennen gelernt haben, dann ferner nach Anlegung eines Seebades die kostbaren Reisen nach ausländischen Bädern zur Wiederherstellung der Gesundheit erübrigt sein können, und endlich der Kostenaufwand in Absicht des ganzen von geringer Erheblichkeit ist, sind sämtliche Stände für die Veranstaltung eines Seebades."
Der Praeses statum dieses Kollegiums Graf von Knyphausen-Lütetsburg, unterstrich diese Entscheidung mit dem Hinweis, daß sich die "Insel Norderney vorzüglich zu einer solchen Anstalt als bequem" erweisen werde. In einer für heutige Verhältnisse erstaunlich kurzen Frist lief dann auch das königliche Genehmigungsschreiben ein, mit dem Berlin Norderney zur "öffentlichen Badeanstalt" und damit erstem deutschen Seebade an der Nordsee erhob.