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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1966
 
Seite 17

Seine Elastizität verdankt er dem täglichen Morgenritt und dem Segeln auf dem Wannsee. Beide Disziplinen werden trotz harter Anspannung im wissenschaftlichen Tagesablauf regelmäßig gepflegt. Sie gehören zu den wohlabgewogenen, in langen Jahren erprobten Lebensgewohnheiten des Dahlemer Prominenten-Bürgers, der sich den Stil des in sich geordneten, harmonischen Daseins bei aller sonstigen persönlichen Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit bewahrt hat.

Auch auf Norderney - zuletzt in seiner Rede in Lindau am Bodensee aus Anlaß des Treffens der Nobelpreisträger im Jahre 1966 - machte sich Professor Dr. Warburg zum leidenschaftlichen Verfechter vorbeugender Maßnahmen in der Krebsbekämpfung. Eigene wissenschaftliche Forschungen berechtigten ihn zu der allgemeingültigen Aussage, daß Krebs heilbar ist, wenn eine Frühdiagnose vorangegangen ist. Es brauchten gar nicht so viele an Krebs zu erkranken, sagt Professor Warburg, wenn man alle jene Verhütungsmaßnahmen zur Anwendung brächte, von denen man heute wisse, daß sie wirklich wirksam seien. Allen krebserregenden Stoffen, die die Wissenschaft als solche erkannt habe, sollte entsprechend begegnet werden: schlechte Luft, verunreinigtes Wasser, nachbehandelte Nahrungsmittel - und gewisse Medikamente.

Norderney ist für Krebserkrankte, denen Professor Warburg während seines Inselaufenthaltes seine besondere Aufmerksamkeit widmete, so bedeutsam, weil gerade Luftuntersuchungen ein Novum ergaben, das der inzwischen verstorbene Chemierat Dr. Cauer im Jahre 1949 nach seinen exakten Messungen bekanntgab: er stellte in der Strandzone, also in unmittelbarer Nähe der Strandpromenade von Norderney, Nullwerte an Ammoniak fest. Mit anderen Worten: in der Norderneyer Strandzone ist kein Stäubchen von schlechter, verunreinigter Luft anzutreffen. Diese Tatsache zusammen mit den hier besonders gelagerten Lichteinwirkungen in unmittelbarer Meeresnähe ließ bei den Fachärzten die Tat zur Errichtung einer Krebsstation auf Norderney reifen mit ihrem modernen Labor und den Registrierapparaten, von denen sich Professor Warburg so beeindruckt zeigte. Der Ehrenbürger von Berlin ("Die größte Auszeichnung die man im Westen erhalten kann!") und Träger des Paul-Ehrlich-Preises 1962 schied mit Worten höchster Anerkennung von der ältesten Bäderinsel der Nordsee: "Norderney hat als Heilbad große Bedeutung. Es wurde hier für die Krebsbehandlung schon sehr Nützliches geleistet. Ich möchte gerne wieder nach dem Staatsbad kommen, denn die Insel hat mir gesundheitlich das Allerbeste gegeben..."

Rudolf Boden

Chefarzt Dr. Pürschel

Norderney darf sich glücklich schätzen, schon seit Jahren über Einrichtungen zu verfügen, die wertvollste Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Meeresheilkunde leisten. Es sind dies vor allem die Allergie- und Hautklinik Norderney, deren Chefarzt Dr. Pürschel auf dem Bild oben vor Journalisten über seine Arbeit berichtet, und das Kinderkrankenhaus Seehospiz "Kaiserin Friedrich" mit Prof. Dr. Menger an der Spitze. Dieser Anstalt ist auch eine Kinderkrankenschwesternschule angegliedert. Unsere Aufnahme zeigt Prof. Dr. Menger bei einem Unterricht vor den Schwesternschülerinnen.

Prof. Dr. Menger


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