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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1966
 
Seite 27

Mit dem Verschwinden der kurbrandenburgischen Flagge von den Weltmeeren gab es nahezu 150 Jahre lang kaum Kriegsschiffe mit den deutschen Farben auf See und an der Küste. Auch die Bundesflotte, die 1848 von dem Frankfurter Parlament ins Leben gerufen wurde, nahm rasch ein deprimierendes Ende. Als weitaus beständiger erwies sich die Flotte des Norddeutschen Bundes. Sie wurde zur Keimzelle der späteren kaiserlichen Marine. Eine der ersten Dampffregatten des Norddeutschen Bundes war die "Elisabeth" (Foto rechts). Zusammen mit den wesentlich älteren und teilweise noch im Ausland gebauten "Vineta", "Gazelle", "Hertha" und "Arkona" rechnete sie lange zu den leistungsfähigsten damaligen Flottenfahrzeugen. Die "Elisabeth" wurde von 1866 - 69 erbaut. Sie war 2.450 BRT groß und ihre Maschinen leisteten 2.440 PS. Damit erreichte das fast 80 m lange, 15 m breite und 7,5 m tiefgehende Schiff eine Geschwindigkeit von 9 Knoten. Die Armierung bestand aus 17 15 - Pfündern. An Bord befand sich eine Besatzung von mehr als 400 Mann. Einen Namen besonderer Art machte sich einst die kleine Brigg "Sylph" (Bild nebenstehend). Dieses schnelle und überaus elegante Fahrzeug trug die Nummer 4 auf der Schiffsliste des berühmten deutschstämmigen New Yorker Reeders Johann Jakob Aster. Der scharf gebaute und voll getakelte Zweimaster sollte vor allem besonders wertvolle Ladungen transportieren. Um welche Werte es damals ging, geht aus einem Bericht hervor, nach dem Kapitän John Whetten, einer der besten US-Schiffsführer seiner Zeit, nicht weniger als 92.000 Dollar gemünzten Silbers an Bord der "Sylph" nahm, um China-Raritäten einzukaufen. In Kanton übernimmt die "Sylph" dafür Tee, farbige Seiden, gelben und weißen Nanking-Kattun, Porzellan und Gewürznelken. Natürlich ist auch Amerika in diesem Jahre 1809 von den großen europäischen Kriegen nicht ganz unberührt, und so muß John Whetten mit seiner reichen Ladung besonders aufpassen. Hinzu kommt ein fürchterlicher Weststurm, der die Brigg rücksichtslos bei Kap Hoorn erfaßt und vor sich herjagt. Trotzdem, nach 12monatiger Seezeit taucht die schon verloren geglaubte "Sylph" völlig unversehrt vor dem Hudson auf, und Reeder Astor ist noch um einige Millionen reicher geworden.

Schiffsmodellbau an der Küste

Das Schiffsmodell auf dieser Seite unten ist eine von einem alten Norderneyer Fahrensmann, der selbst noch als Segelschiffskapitän die Weltmeere kennenlernte, gefertigte Nachbildung eines Dreimasters der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Mit Schiffen dieser Art erreichte die Segelschiffsepoche ihren Höhepunkt. aber auch ihr nicht mehr aufzuhaltendes Ende. Noch lange blieben die berühmten Klipper mit ihren Rekordreisen den Dampfern ebenbürtig, Gebaut von wahren Meistern, geführt von großen Kapitänen und bedient von Besatzungen, die bis ins Kleinste aufeinander eingespielt waren, vollbrachten sie erstaunlichste Leistungen. Einen besonderen Rang nahmen noch zur Jahrhundertwende die deutschen P-Liner ein. Bis über den erston Weltkrieg hinaus blieben diese majestätischen Schiffe in Fahrt. Mit dem Wiederaufbau unserer Handelsflotte nach 1945 kam ihre Zeit noch einmal. Sie leisteten wertvolle Hilfestellung bei der Heranbildung des nautischen Nachwuchses. Jetzt hat nur noch die Bundesmarine ein Segelschulschiff, die "Gorch Fock".

Schiffsmodellbau an der Küste

Schiffsmodellbau an der Küste


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