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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1970
 
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Nehmen wir als lebendiges Beispiel einen Menschen, der heute einem Arzt seine Beschwerden schildert: Schwindelgefühl, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Nervosität, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, allgemeine Müdigkeit und unerklärliche depressive Zustände. Der organische Befund ergibt keine Anhaltspunkte für eine Erkrankung. Der Arzt vermutet Überarbeitung, rät zu größerer Schonung, mehr Bewegung und einem Erholungsurlaub, verschreibt vielleicht noch ein kombiniertes Vitaminpräparat und bei gesteigerter vegetativer Erregbarkeit u. U. ein Beruhigungsmittel. Aber weder er noch der Patient hat dabei das Gefühl, wirklich an die Wurzel des Übels gestoßen zu sein.

Fischerhaus

Dieser Patient ist, wie so mancher seiner Leidensgenossen, gar kein Managertyp, er arbeitet acht Stunden, hat einen freien Samstag und hat keine Entscheidungen wie ein Generaldirektor zu treffen. Aber der Lärm verfolgt ihn in seiner angeblich ruhigen Stellung wie ein böser Dämon Tag und Nacht. Diese unentwegten Lärmreize gehen uns nicht nur auf die Nerven, sie gehen tiefer. Es kommt zu Hörschädigungen, die in hochtechnisierten Ländern ständig zunehmen. Das vegetative Nervensystem, das Kreislauf- und Verdauungstätigkeit reguliert, wird durch die dauernden überstarken Lärmreize in Alarmzustand gehalten. Der Puls wird beschleunigt, die Drüsen schütten mehr Wirkstoffe aus, Der Spannungszustand der Muskulatur wird unwillkürlich erhöht, und deshalb ermüdet man leichter. Wie in einer alarmierenden, bedrohenden Situation hält man den Atem an, wenn plötzlich schrille Geräusche ertönen. Da alle diese Vorgänge unbewußt ablaufen, kann man sie nicht vom Verstand her beeinflussen, sondern muß versuchen, die Lärmreize als ursächliche Störungsquelle soweit wie möglich auszuschalten. Da das allerdings in den meisten Fällen nicht möglich ist, kann man, nur in der Stille "tanken".


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