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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die Anlage in den Südranddünen von Norderney besteht aus zwei Gegenstrom-Rundbecken, einem Nachklärbecken, dem Rücknahmebauwerk und einem Stabilisator mit Eindicker. Ergänzt wird dieses System durch maschinelle Rechen und Sandfänge, ein Verteilerbauwerk, diverse Meßeinrichungen, das Betriebsgebäude mit zentralen Meß- und Bedienungseinheiten und den Schlammpolder. Im Winterbetrieb arbeitet das Klärwerk auf der Grundlage von 10.000 Einwohner-Gleichwerten, im Frühjahr und Herbst kann eine stufenlose Heraufschaltung auf 25.000 Einwohner-Gleichwerte erfolgen. Die maximale sommerliche Abwasserlast liegt bei 50.000 Einwohner-Gleichwerten.
Die baulichen Herstellungskosten des Norderney-Klärwerkes beliefen sich auf rund 2 Millionen DM. Die maschinellen Einrichtungen erforderten einen Aufwand von etwas über 860.000 DM. Nicht enthalten sind in diesen Beträgen die recht erheblichen Kosten für die Stromzuführung, den Geländeerwerb, die Begrünung der Fläche und die Bauleitung. Die Reinigungsleistung der Anlage wird durch ein betriebseigenes Labor laufend überprüft. Es geht hier u. a. um die absetzbaren Stoffe, die Sichttiefe, den ph-Wert und zahlreiche andere Indikatoren. Der anfallende Uberschußschlamm wird nach Eindickung in naheliegende Polder geleitet.
Seit ihrer ersten Versuchs-Inbetriebnahme gegen Ende Mai dieses Jahres hat die Norderneyer Kläranlage in jeder Weise die an sie gestellten Forderungen erfüllt, und zwar hinsichtlich der Reinigungsleistung als auch der Stabilisation des Überschußschlammes. Sowohl hierfür als auch für die biologische Behandlung des Abwassers ergab sich bislang ein erstaunlich niedriger Arbeitsaufwand. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Mudrack von der Technischen Universität Hannover arbeiten nahezu auch ständig Doktoranden im Bereich des Klärwerks, ein Beweis mehr für die ausgezeichnete Konzeption dieser Anlage, die ein echtes Kernstück des Norderney-Umweltschutzes darstelit.