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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die in den Jahren 1905 und 1906 auf Anordnung Kaiser Wilhelms II. gegründete ehemalige Funktelegraphenstation und heutige Küstenfunkstelle Norddeich Radio besteht im wesentlichen aus der Empfangsstelle Utlandshörn, in der der gesamte Telegraphietastenverkehr und der Telefoniedienst mit Schiffen aller Nationen abgewickelt wird, und der Sendefunkstelle Osterloog, in der die meisten der rund 40 Sender mit einer Leistung von 3 bis 20 Kilowatt arbeiten. Unter ihnen sind 9 modernste Automatiksender mit Fernbedienung. Die ehemalige Sendefunkstelle Norddeich, die der Station ihren Namen gegeben hat, wurde im Jahre 1970 aus technischen Gründen aufgelöst. Trotz ihres ehrwürdigen Alters ist die Küstenfunkstelle auf dem neuesten Stand der Technik. So wird seit kurzem über Norddeich Radio auch der Funktelex-Verkehr mit Schiffen betrieben. Dabei verbindet die Küstenfunkstelle die Telex-Teilnehmer an Land direkt mit den Schiffen auf hoher See.
Der Aufgabenkatalog von Norddeich Radio ist damit jedoch noch keineswegs erschöpft, denn neben dem Seenotdienst, der schon so mancher Besatzung das Leben gerettet hat und dem normalen Bundespostdienst, den jedes Telegrafen- und Fernsprechamt an Land vermittelt, gehören Tastverkehr, Funksprechverkehr, Telegrammverkehr und die Funktelefonie zum Repertoire von Norddeich Radio. Zusätzlich sendet die Küstenfunkstelle als einziger Betrieb der Bundespost, der im internationalen Konkurrenzkampf steht, besondere Funkdienste für die Schiffahrt, nautische Nachrichten, Wetter- und Eismeldungen sowie einen funkärztlichen Beratungsdienst. Und um bei den Seeleuten fern der Heimat auch die geistigen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen zu lassen, betreibt Norddeich Radio in Zusammenarbeit mit einer Zeitung einen sogenannten Pressefunk für Seefahrer, der die Besatzungen über aktuelle Ereignisse auf dem laufenden hält.