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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Das kann der Staat nicht alleine machen, das soll er auch nicht allein machen wollen. Andererseits geht es nicht ohne ihn. Aber das eigentliche, das vor uns liegt, ist, zu einem immer noch besseren Zusammenwirken freier Träger und derer zu kommen, die staatliche Verantwortung tragen. Das wollte ich jetzt nur sagen. Und: Haben Sie bitte das Gefühl, wenn der Bundeskanzler heute bei Ihnen ist, dann möchte er Ihnen, den Schwestern, Ärzten, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sein Dankeschön sagen."
Begegnungen und Szenen solcher Art lassen die Gedanken zurückschweifen - und dies sicherlich in besonderem Maße am Ende eines Jahres, an dem es in mehrfacher Hinsicht Bilanz zu ziehen gilt - an die Inselaufenthalte jener deutschen Staatsmänner, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts und kurz nach der Jahrhundertwende stattfanden. Dabei soll nicht versucht werden, das Wirken des Bundeskanzlers unserer Tage mit dem der Reichskanzler Bismarck und Bülow zu vergleichen, oder aus einer ihnen allen eigenen gewissen Hingeneigtheit zu Norderney ansonsten charakteristische Parallelitäten zu konstruieren.
Es soll vielmehr nur ein Blick gerichtet werden auf die Zeitumstände, die Kulisse dieser Inselaufenthalte waren. Dabei verdeutlicht sich wieder einmal überraschend schnell, wie wenig "gut" doch jene alten Zeiten im Grunde genommen waren, und wie es auch Bismarck und Bülow gleich Brandt darum ging, die so fernab von allen Welthändeln gelegene, nur dem Rhythmus von Ebbe und Flut verhaftete Insel als ein Refugium aufzusuchen. Sie wollten, schlicht gesagt, Losgelöstsein kosten - was allerdings nicht immer völlig gelang.