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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Darüber hinaus hätte er gerne ein preußisches Stillhalten bei der geplanten Annexion Luxemburgs gesehen. Angesichts der Tatsache, daß damals der Großherzog von Luxemburg zugleich die niederländische Krone trug, schlug Paris nun vor, diesem als Entschädigung für das zu Frankreich gedachte Luxemburg die Herrschaft über Ostfriesland und seine Inseln abzutreten, die soeben erst aus dem Besitz der Welfen in den der Hohenzollern gelangt waren. Bismarck lehnte diesen Kuhhandel mit aller Entschiedenheit ab: "... schon wegen der besonderen Beziehungen Ostfrieslands zu dem königlichen Hause und wegen der öffentlichen Kundgebungen der Wünsche der Bevölkerung, welche die Wiedervereinigung gerade dieser Provinz mit Preußen vor allem anderen forderten und eine Abtretung derselben an fremde Herrschaft zu einer Unmöglichkeit macht."
Ungleich stärker als Bismarck stand Fürst Bülow während seiner, allerdings auch viel zahlreicheren, Norderney-Aufenthalte im Brennpunkt eines politischen Interesses von teilweise weltweiten Ausmaßen. Die Gründe hierfür erscheinen mehr als einleuchtend. Der Steuermann der Geschicke des Kaiserreiches stand auf dem Höhepunkt seines Wirkens, Anders daher auch wie im Fall des noch vor seinem Aufstieg nach Norderney gekommenen Bismarck sind diese nahezu permanenten Sommeraufenthalte weniger durch eigene, nur spärliche schriftliche Äußerungen illustriert worden, als auch durch Darstellung von Zeitgenossen. Doch davon später.