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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Also doch ein Wunder? Wir werden das kaum bejahen können, wenn wir nicht die Faktoren berücksichtigen, die während der letzten beiden Jahrzehnte das Insel-Design geprägt haben und ihm in den kommenden Jahren noch geben werden. Norderney hatte nichts, und Norderney hatte alles. Das waren in den fünfziger Jahren die Extreme, zwischen denen die Insel als reine Sommerfrische oder als ganzjähriges Heilbad pendelte. Die ersten Daten für eine Badeortwandlung waren daher gesetzt. Planungsvorstellungen gingen davon aus, daß die Unendlichkeit der See und die Ursprünglichkeit der Küsten- und Insellandschaft hier das Dasein des Kurgastes formt. Die Art seiner Kur, ob Erholung oder Lebensfreude, brauchen keine Gegensätze in der Frage Sommerfrische oder Heilbad zu sein, d. h. die Elemente eines erholsamen sommerlichen Inselaufenthaltes gehören genauso zum Charakter eines Ganzjahres-Seeheilbades wie umgekehrt. Die Natur leistet von sich aus schon wertvolle Hilfestellungen, nur darf man sie dabei nicht überlasten. Eine Gefahr, die Kurdirektor Sibbersen in jenen Jahren bereits als natürliche Entwicklungsgrenze der Insel im ersten Zehnjahresplan für Norderney aufzeigt: Anpassung der Kapazitätsausweitungen nicht so sehr an das explosive, sondern an ein maßvolles Anwachsen des Fremdenverkehrs. Dafür aber eine um so stärkere Berücksichtigung der Qualitässteigerung im Leistungsangebot, um damit die permanente Attraktivität Norderneys als Kur- und Erholungsort im europäschen Wettbewerb auf dem Reise- und Urlaubsmarkt sichtbar zu unterstreichen.