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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die Marinebahn auf Norderney
Ein Inselbeitrag von Dipl.-Ing. Gerd Wolff (Mainz)
Es mag merkwürdig erscheinen, wenn ein Kurgast versucht, ein Kapitel Norderneyer Inselbahngeschichte darzustellen, eine Epoche, die bislang in Heimat- und Geschichtsbüchern oder in diversen Inselführern nur erwähnt, über die jedoch nicht ausführlich berichtet worden ist. Diese Epoche soll hier nicht in allen Einzelheiten beschrieben oder dargestellt werden, handelt es sich doch um einen Zeitabschnitt, der unheilvoll für die Insel und für das Bade- und Kurleben war und der viel Unglück, Not und Trauer über die Insel gebracht hat. Von der Inselbahn ist hier die Rede, der Marinebahn, die von 1915 bis 1947 bestanden hat und der Anfuhr von Baustoffen und Munitionen für die Batterien diente.
Es mag sicherlich viele Insulaner geben, die die Kriegszeiten, die Inselbahn und die Kriegsbauten miterlebt haben oder gar bei der Wehrmacht und der Marinebahn tätig waren - all diese Leute können sicherlich sehr viel besser, richtiger und exakter über diese Zeiten, über die Stellungen und Bauten und über die Inselbahn berichten, aber bislang hat das eben keiner getan. Das Thema Inselbahn hat mich interessiert, und ich habe anläßlich verschiedener Ferienaufenthalte im Archiv der Stadt gesucht, ältere Bahnbedienstete besucht und befragt, Karten studiert und die alten Trassen eruiert. Exakte Unterlagen habe ich nicht gefunden, vielmehr ist dieser Bericht aus Erzählungen älterer Leute und anhand von alten Karten entstanden. Exakt kann diese Darstellung nicht sein, und wahrscheinlich werden erst nach der Lektüre dieser Zeilen die Insulaner und die, die die Kriegszeiten miterlebt haben, darauf hinweisen, daß dies und jenes nicht richtig dargestellt ist, anders war, zeitlich verschoben ist. Vielleicht wird durch solche Hinweise das Kapitel "Inselbahn Norderney" dann ausgeweitet und vervollständigt - das Gemeindearchiv, das für diese Arbeit wertvolle Hinweise gegeben hat, wird sich sicherlich über solche Hinweise aus der Bevölkerung freuen.