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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die Marinebahn gehörte zwar zur Kommandantur, diente aber auch, insbesondere zwischen den Kriegen, zivilen Zwecken. Als ab 1923 der sogenannte Hungerdeich, der den Grohdepolder umschließt, gebaut wurde, wurden mit der Inselbahn Materialien und Bauarbeiter zu den Baustellen befördert. Der Schirrhof bediente sich der Bahn für die Anfuhr von Baustoffen für den Strandmauer- und Buhnenbau am Nordstrand, für Strandbefestigungsbauten, für Helmpflanzungen und für die Anfuhr von Material, das der Schirrhof selbst benötigte.
Auch der Gleisbau oblag dem Schirrhof. Als ab 1936 auf die Marinebahn neue und größere Aufgaben zukamen, mußten die 9 m langen Oldenburger Schienen durch 14 m lange schwerere Gleise ersetzt werden.
Die Anschluß- und Streckengleise im Osten, insbesondere im Bereich der "Weißen Düne", waren ständig versandet und oft meterhoch zugeweht und mußten dann Tag für Tag freigeschaufelt werden. Der dort anfallende Sand wurde zum Hafen gefahren und hier bei der Aufschüttung des Hafengeländes verwandt. Der Schirrhof hatte eine eigene Benzollokomotive sowie eigenes Bahnpersonal für den Bau und Betrieb der Inselbahn. Ziviler Personenverkehr wurde nicht durchgeführt.
Das Kriegsende bedeutete gleichzeitig das Ende der Norderneyer Inselbahn. Von den Besatzungsmächten wurde die Sprengung aller Stellungen, aller Bunker und Batterien sowie der Abbau der Bahnanlagen gefordert. Im Herbst 1945 begannen die Demontagearbeiten der Militär- und Bahnanlagen. Die Fahrzeuge wurden zum Festland gebracht. Schwellen von der Bevölkerung ausgebaut und verheizt, Schienen gesammelt und abtransportiert. Im Herbst 1947 war der Abbau beendet und somit das Kapitel "Inselbahn Norderney" abgeschlossen.