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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Rehabilitation geht vor Rente
"Rehabilitation geht vor Rente und jede Maßnahme, die für die Gesundheit notwendig und erfolgversprechend ist, muß daher durchgeführt werden", erklärte Bundesministerin Antje Huber vor dem 74. Deutschen Bädertag 78 und betonte weiter, daß der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit schon von jeher ein Partner des Deutschen Bäderverbandes sei und bereit sei, an der Lösung der Probleme, die beide Seiten angehe, mitzuwirken. Die Ministerin widersprach der Behauptung, daß die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zum Verzicht auf Kurmaßnahmen zwinge. Als Grund für diese Annahme nannte Frau Huber die Tatsache, daß der Tourismus von dieser Entwicklung nicht betroffen worden sei.
Zum Strukturwandel bei den Heilmaßnahmen und zum Kostendämpfungsgesetz bezog die Gesundheitsministerin auf der öffentlichen Veranstaltung im Norderneyer Kurhaus wie folgt Stellung: "Die Medizin hat sich in der Vergangenheit vorwiegend kuraktiven Aufgaben der Krankenversorgung gewidmet. Heute trifft in der Entwicklung der Medizin im Wandel der Morbidität zu verhaltensabhängigen Erkrankungen immer mehr die Prävention in den Vordergrund. Es ist das Anliegen der Bundesregierung, durch den Ausbau und die Intensivierung der Gesundheitsvorsorge und der Früherkennung von Krankheiten die Gesundheit der Bevölkerung zu festigen und Krankheiten, die sowohl volkswirtschaftlich als auch individuell schwerwiegende und lang anhaltende Folgen haben, rechtzeitig zu erfassen und frühzeitig zu behandeln".
Bei einer Kur, so Frau Antje Huber, sollte es nicht nur darauf ankommen, die Funktionstüchtigkeiten des einzelnen Patienten wiederherzustellen, sondern sich ihn selbst zu motivieren, sich gesundheitsgerecht zu verhalten, sein Leben bewußter und seine Freizeit sinnvoller zu gestalten. Hier gelte es zunächst dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken, Übergewicht abzubauen, Streßbelastungen kompensieren zu lernen oder sich das Rauchen abzugewöhnen. Wörtlich: "Die Gesundheitserziehung ist heute ein unverzichtbarer Teil einer Kurbehandlung".