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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1978
 
Seite 55

Wenden wir uns nun Schumanns Schilderung der Reise selbst zu. Nachdem die Familie im Juni in Maxen und Kreischa (beides nahe bei Dresden) Erholung gesucht hat und am 1. Juli 1846 wieder im eigenen Heim eingetroffen ist, notiert Schumann am folgenden Tag in seinem Haushaltsbuch: "Entschluß nach Norderney zu gehen". Am Nachmittag des 6. Juli nehmen Robert und Clara Schumann Abschied von Dresden, wo die Kinder Marie, Elise, Julie und Emil zurückbleiben. Sie wenden sich zuerst nach Leipzig, Claras Geburtsort, wo auch Schumann anderthalb Jahrzehnte seiner besten Schaffenszeit verbracht hat, und wo beide nun viele alte Freunde wiedertreffen. Hervorzuheben wäre der Besuch Mendelssohns, den Schumann stets hoch verehrt hat und dessen "feine Aufmerksamkeit" ihm auch jetzt wohltut: Mendelssohn schenkt ihm "Tristan und Isolde" von Immermann mit der Widmung "Zum Andenken an der See und im Lande" 4).

Nach drei schönen, erfüllten Tagen reist das Ehepaar Schumann am 9. Juli mit dem "Dampfwagen" weiter nach Magdeburg, um von da aus zu Wasser Hamburg zu erreichen. Die von früherem Aufenthalt her bekannte Stadt 5) finden sie nach dem schrecklichen Brand von 1842 "großartig aufgebaut". Eine erfreuliche Überraschung bedeuten die Anschlagszettel an den Straßenecken, die das Auftreten Jenny Linds (auch sie übrigens später ein berühmter Gast Norderneys!) als Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni" bekanntgeben. Clara Schumann hatte die große Sängerin - enthusiasmiert durch ihren Vater, den Klavier- und Gesangspädagogen Friedrich Wieck - einige Monate vorher zum ersten Mal in Leipzig gehört, und Schumann war begierig, die "schwedische Nachtigall" ebenfalls kennenzulernen.


4) Handexemplar im Robert-Schumann-Haus Zwickau.

5) Zum Gesamtkomplex "Robert und Clara Schumann in Hamburg" vgl. den gleichnamigen Aufsatz von F. Munte, in: Brahms-Studien, Band 2, hg. von Helmut Wirth, Hamburg 1977, S. 7 - 46.


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