Chronik der Insel | Betriebe und Einrichtungen | Insel und Küste | Insel und Stadt Historisch | Küstenschutz | Presse | Vereine
Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Bernstein war für alles mögliche nütze. Sehr berühmt ist das Bernstein-Zimmer, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den Preußen-König Friedrich I. geschaffen wurde. Sein Sohn, Friedrich Wilhelm I., verschenkte den seiner Ansicht nach nutzlosen Luxus an Peter den Großen von Rußland. Das Bernstein-Zimmer gilt seit 1944 - Folgen der Kriegswirren - als verschollen. Aus Bernstein wurden Brillengläser und Brennspiegel hergestellt. Bernstein mit eingeschlossenen Käfern und Pflanzen war stets hoch begehrt. Vor etwa 100 Jahren zahlte man für ein Stück Bernstein mit einem darin eingeschlossenen Blatt eines Zimmetbaumes 1.100 Mark - eine für damalige Verhältnisse beachtliche Summe.
Wenn immer aber die Rede ist von Bernstein - als Heimat dieser Kostbarkeit wird die Ostsee genannt, speziell Ostpreußen. Und wenn Plinius d. Ä. seinen Landsleuten erzählte, Bernstein komme aus dem Nordmeer, so meinte er gewiß nicht die Nordsee. Die alten Handelswege der Römer jedenfalls führten unten herum an der Nordsee vorüber, durchs heutigen Bersenbrükker Land bei Osnabrück, Richtung Osten.
Es ist auch nichts darüber zu finden, ob die Ostfriesen selbst ein besonderes Verhältnis zum Bernstein hatten. Vielleicht ist auf der Suche danach auch in den verkehrten Quellen gestochert worden. Möglicherweise haben die Ostfriesen Bernstein allemal für das gehalten, was es war: für ein Naturprodukt, mit dem man genau genommen nichts rechtes anfangen konnte.