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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Ein besonderes Erlebnis ist es, auf einer Exkursion ein Gänsegeschwader oder ein Singschwankeil zu beobachten. Die "Feldgänse" halten sich meist nicht so lange auf den Inseln auf. Dafür sind aber die sogenannten Meergänse, besonders die Ringelgans, den ganzen Winter über in den Watten anzutreffen. Da sie Nahrungsspezialisten sind, halten sie sich hauptsächlich in den bei Ebbe trockenfallenden Seegraswiesen auf. Wenn allerdings im Frühjahr das Seegras durch den Eisgang seltener geworden ist, fliegt die Ringelgans auf den Heller und ernährt sich von Andelgras.
Die grauschwarze Nebelkrähe kommt etwa ab Mitte Oktober als Gast auf die Insel. Nach ihrer Ankunft lebt sie - solange der Vorrat reicht - mit Vorliebe von Sanddornbeeren. Für mehrere Wochen ernähren sich auch 500 bis 1.000 Wacholderdrosseln von diesem reichhaltigen Angebot im Naturschutzgebiet "Südstrandpolder".
Die Nebelkrähe scheut sich aber keineswegs ins Watt zu gehen. Selbst in strengsten Wintern gibt es dort noch freie Wasserstellen, wo Nahrung gefunden werden kann. Das sind die Winter, in denen auch hochnordische Entenarten eine Winterflucht ausführen müssen. Dann hat man Gelegenheit, auf Norderney seltenere Tauchenten zu beobachten, wie zum Beispiel die dann auftretende Bergente. Singschwanfamilien vagabundieren über die Insel; immer auf der Suche nach freien Wasserstellen. die noch genügend Nahrung bieten. Oft werden auch halbwilde Höckerschwäne, entweder ermattet oder tot, gefunden. Schlecht ergeht es dann der einheimischen Waldohreulenpopulation, deren Hauptnahrungsquelle die Feldmäuse sind, die sich der Verfolgung entziehen, indem sie unter der Schneedecke bleiben. Auch Mäusebussarde führen einen harten Existenzkampf und versuchen noch aus Fallwild, meist verluderte und tiefgefrorene Kaninchenreste, Fleischstückchen herauszureißen.