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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Die bis dahin dominierende Blasmusik trat zugunsten großer Streicherbesetzungen zurück. Die heutige Norderneyer Kurmusik mit ihren ausgesprochenen symphonischen Höhepunkten erlebte noch im gleichen Jahre ihre Geburtsstunde, als Prof. Frischen sein Orchester auf 50 Mann verstärkte. Die alljährliche Bildung des Kurorchesters erfolgte zumeist aus den besten Musikern der damaligen großen Hofkapellen. Solisten der Symphoniekonzerte jener Zeit waren u.a. die heute noch als weltberühmt angesehenen Virtuosen wie Pablo de Sarasate, Busoni, Raoul v. Koczahlski oder Eduard Erdmann.
Nach dem ersten Weltkrieg zog Prof. Frischen sehr viel auch den begabten musikalischen Nachwuchs von den Abgangsklassen der Hochschulen für sein Norderneyer Kurorchester heran. In erster Linie rekrutierte er aber sein Orchester aus den Meisterklassen der deutschen Musikakademien, deren Mitglieder hier während der Semesterferien willkommene Gelegenheit fanden, ihre Orchesterpraxis zu vervollständigen. So erwarben sich auf den Norderneyer Konzertpodien jener Jahre manche Instrumentalisten ihre ersten Sporen, die später als Virtuosen zu internationalem Ruf gelangten.
Aber auch geschlossene Orchester wurden verpflichtet, wie das aus Schwerin oder Hagen. Solistennamen wie Henry Marteau, Georg Kuhlenkampf, Enrico Mainardi, Elly Ney, Walter Gieseking, Helge Roswaenge oder Arno Schellenberg kennzeichneten dann diese zweite Epoche Prof. Frischens, der nach vierzigjähriger Norderney-Tätigkeit kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges ehrenvoll verabschiedet wurde.