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Das Jahr 1708/1709
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Jahrtausendwinter von 1708/1709

Temperatur-Anomalie Winter 1708/1709

Der Jahrtausendwinter von 1708/1709 war ein außergewöhnlich kalter Winter in Europa von Ende 1708 bis zum Frühjahr 1709. Der Winter traf selbst Länder mit in der Regel milden Wintern wie Portugal oder Italien. Der Winter war der kälteste der vergangenen 500 Jahre. Die anhaltende Kälte verursachte im Folgejahr Missernten, Teuerung und auch Hungersnot in vielen Teilen Europas.
Als Hauptursache wird eine stark negative Phase der Nordatlantischen Oszillation (NAO) vermutet. Verringerte Sonnenaktivität - die Sonne befand sich im Maunderminimum und zeigte wenig Sonnenflecken - könnte über eine etwas geringere Strahlungsleistung nur begrenzt beigetragen haben. Ein regionaler Einfluss der solaren Aktivität auf die NAO wird aber für möglich gehalten.
Im englischen ist die Bezeichnung Great Frost, zu deutsch der Große Frost, prägend für dieses Ereignis geworden, im französischen ist der Begriff unter La Grand Hiver, zu deutsch der Große Winter in die Geschichtsschreibung eingegangen.

Auswirkungen

Frankreich wurde besonders stark vom Winter getroffen. Die anschließende Hungersnot aufgrund der ausgefallenen Ernteerträge verursachte geschätzte 600.000 Hungerstote bis Ende 1710.

Die letzte Frostnacht soll im Trierer Raum am 7. Juli gewesen sein. Die anschließende Dürre führt zu einer Hungersnot im Trierer Raum. Der Gardasee fror im Winter 1708/09 erstmals komplett zu. Der Bodensee fror größtenteils zu. Auch aus anderen Regionen Europas wird von einem schweren Winter berichtet. Anhand von Berichten vom Versailler Hof ist bekannt, dass selbst an der königlichen Tafel das Wasser gefror.

Der Winter von 1708/09 wirkte sich auch für die Schwedische Armee auf ihrem Russlandfeldzug in der Ukraine verheerend aus. Die Kälte sorgte für plötzlich eintretende Winterstürme und tiefe Fröste im schwedischen Armeelager. Tausende Soldaten starben, die meisten während der Winteroffensive. Allein in der schlimmsten Kältenacht sollen 2.000 Schweden erfroren sein. Die Russischen Truppen waren auf das harte Klima besser eingestellt, verließen nicht ihre Lager und erlitten dadurch weniger Kälteverluste.

Winter 1708/1709


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