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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
430 km lang
In den zurückliegenden Monaten bauten nun Männer, die in 12-Stunden-Schichten arbeiteten, in einer wahren Pionierleistung eine unterseeische Pipeline mit einem Innendurchmesser von 91 Zentimetern zwischen Ekofisk und Emden. Auf der 430 Kilometer langen Strecke begannen in diesem Frühsommer fünf Verlegeschiffe gleichzeitig mit einem Wettrennen gegen die Naturgewalten, vier auf hoher See und eines im Wattenbereich in Sichtweite von Norderney zwizwischen der benachbarten Insel Juist und dem ostfriesischen Festland. Bei klarem Wetter waren die zum Teil hochaufragenden Aufbauten der Spezialschiffe bei den Verlegearbeiten sozusagen vor der Haustür der Insel am westlichen Horizont gut zu sehen.
Eine Gasader aus Stahl und Beton wurde dort der rauhen Mutter Nordsee eingezogen. Kein Schlangenungeheuer einstiger Sagen und bekannter Seefahrergeschichten senkte sich "nach wildem Kampf zerstückelt" auf den Meeresgrund, sondern eine "Meeresschlange", die einmal lebensnotwendigen Odem durch ihre Adern rinnen läßt, wurde in Form von 12 Meter langen Stahlrohren mit einer Wandstärke von 25 Millimetern auf einem längsseit des Schiffes befindlichen Montageband sorgfältig zusammengeschweißt und Meter für Meter der See übergeben und in den Meeresboden eingespült. Zur Vermeidung von Korrision ist die Gasleitung mit einem Asphalt-Belag beschichtet und hat als Gewichts-Ummantelung eine acht Zentimeter starke Hülle aus Beton. Sie soll verhindern, daß die Leitung vom Meeresboden wieder aufschwimmt und außerdem Schutz vor mechanischen Einwirkungen bieten.