Norderney

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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier

Die Insel und ihre Ehrlichkeit

Ein Winterbesuch auf dem Norderneyer Fundamt

Zu oft wird die Ehrlichkeit der Mitmenschen scheinbar unterschätzt, denn sonst würde das Norderneyer Fundamt im Inselrathaus nicht so viele Fundsachen verwalten müssen, die bis jetzt den Weg zu ihren Besitzern nicht wiedergefunden haben. An einem Wintertag zur Jahresneige wirkt ihr größter Teil wie ein "verlorenes" Spiegelbild verflossener sommerlicher Urlaubsfreuden. Denn überwiegend stammen die Sachen, die zu sehen sind, aus dieser Zeit.

Die breite Skala der beim Fundbüro abgegebenen Gegenstände reicht von so kleinen Fundsachen, wie etwa einer Brosche, über Prothesen, hochwertigen Foto-und Filmausrüstungen bis hin zu über 150 abgelieferten Fahrrädern im Jahr. An einem Hochsommertag, wenn die Insel mit ferienfrohen Gästen vollbesetzt ist, werden oftmals bis zu 30 Fundgegenstände dort abgegeben. Etwa nur die Hälfte aller Sachen werden von ihren Eigentümern abgeholt.

Allein in diesem Jahr blieben u. a. folgende Fundstücke im Rathaus, die an den Strandbädern, in den Dünen oder im Stadtgebiet gefunden wurden: 75 Fahrräder, 70 Armbanduhren, 27 Ringe und Eheringe, 35 Geldbörsen mit Inhalt, Bargeld, über 100 Bekleidungsstücke von Damen, Herren und Kindern, wie Pelzjacken, Sakkos, Pullover, Hosen, Wolljacken, Bademäntel, Badeanzüge, Handschuhe, Mützen, Hüte usw., 90 Schlüssel und Schlüsselbunde vom Autoschlüssel bis zum Sicherheitsschlüssel, 140 Brillen und Sonnenbrillen in teilweisen Werten von über 200 DM, 37 Schmuckstücke, mehrere Ferngläser, verschiedene Fotoapparate und viele Dinge mehr. Ihre Aufzählung würde an dieser Stelle aus Platzgründen zu weit führen. Das alles zusammen hat einen Schätzwert von annähernd 25.000 DM. Die originellste Fundsache ist ein voll ausgestatteter Kinderwagen.