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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Was viele Verlierer vermutlich nicht wissen, dürfte mehrere Ursachen für die verhältnismäßig hohe Zahl der zurückgebliebenen Sachen haben. Einmal bringen auch alle örtlichen Verwaltungsbüros mit Publikumsverkehr, die Strandbäder, die Norderneyer Geschäftswelt und die Insellokalitäten ihre Fundgegenstände zum Fundbüro, So wird dann zumeist nur an den betreffenden Verlustorten nachgefragt und der Weg zum Fundbüro gar nicht in Erwägung gezogen. Ähnlich dürften die Dinge bei den Kurzurlaubern und den Tagesgästen der Insel liegen.
Zum anderen werden die meisten Brillen und Zahnprothesen beim Baden in der offenen See verloren. Und so kurios folgende Tatsache auch klingen mag: was man verloren glaubt, gibt das Meer dennoch wieder her. Wohl nicht in jedem Falle, aber die Wahrscheinlichkeit ist gegeben. Jedenfalls größer als bei Verlusten im weichen Dünensand. Der Beweis: die mit 90 v. H. noch höhere Prozentzahl der nicht abgeholten Brillen, die überwiegend am Flutsaum der Norderneyer Badestrände gefunden wurden.
Neben der Ehrlichkeit der Finder ist aber auch der Einsatz des Norderneyer Fundbüros zu loben, das die Initiative von sich aus ergreift, wenn nur der allerkleinste Hinweis auf den Besitzer schließen läßt. So konnte zum Beispiel der Eigentümer eines Geldfundes von 800 DM ermittelt werden, da zwischen den Scheinen ein kleiner Zettel mit einer Bankangabe klebte. Hocherfreut war dann später verständlicherweise der Inselgast über die unerwartete Rückgabe seines verlorengeglaubten Geldes. Weil er die Ehrlichkeit des Finders bezweifelte, hatte er den Verlust dem Norderneyer Fundbüro nicht gemeldet. Aufgrund dieser Ermittlungsarbeit werden im Laufe eines Jahres durchschnittlich noch 80 rechtmäßige Besitzer im Bundesgebiet gefunden. Ihr Eigentum wird in diesen Fällen auf dem Postwege zugestellt. So manches Päckchen mußte daher schon auf dem Inselfundamt gepackt werden.