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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 2

Norderney Kurier (Serie erschien vom 27.10.2017 - 09.11.2018)

Männer bekommen Tee ans Bett

Bis etwa 1935 war es in vielen Norderneyer Familien üblich, dass die Ehefrau morgens als Erste aufstand. Warum? Bis zu der Zeit hatten die meisten Familien noch kein Badezimmer. Nur in der Küche war ein Messing-Kaltwasserhahn über dem Gossenstein (Ausguss) angebracht, und darüber hing ein kleiner Spiegel. Nach dem Aufstehen schürte die Frau das Feuer im Küchenofen und stellte den Wasserkessel auf die Herdplatte. Danach füllte sie in einer Steingutkumme lauwarmes Wasser ein und machte sich frisch. Dann setzte sie den Tee an. Während der Tee zog, kämmte sie sich die Haare und band eine frisch gestärkte und gebügelte Schürze um. Jetzt goss sie zwei Tassen Tee mit Kluntji und Sahne ein und trank die erste Tasse Tee am Morgen. Die zweite Tasse Tee brachte sie ihrem Mann ans Bett. Der sah eine saubere und adrette Frau vor sich und der Tag fing für ihn gut an. Am Bett wurde noch etwas "geröttelt" und danach stand auch er auf und machte sich in der Küche fertig. In der Zwischenzeit deckte die Frau den Küchentisch und das Frühstück wurde zusammen eingenommen. Die Frau bereitete auch das "Vesperbrot", und der Mann konnte mit guter Laune zur Arbeit gehen. So war das früher, da wurden die Männer noch verwöhnt. In den Familien, in denen diese Zeremonie heute noch so ähnlich praktiziert wird, bekommt der Mann im Alter nicht mehr Tee ans Bett, sondern ein Glas Wasser mit einer Magnesium-Tablette.

Beer Lui

Dieses Foto von "Beer Lui" hängt heute in der guten Stube der Enkeltochter Ida Vollrath. "Beer Lui" war Fischer. Sein Haus in der Schmiedestraße hat sich in den rund 125 Jahren im Volumen nicht verändert

Isern Hillerk

Hillrich Visser "Isern Hillerk" war nach dem Krieg 1870/71 stolzer Fahnenträger des neu gegründeten Kriegervereins. Auf dem Bild sieht man ihn mit der weißen Ledertragehalterung.

"Jann Kruskopp" mit seinem Kollegen "Oll Dän"

"Jann Kruskopp" mit seinem Kollegen "Oll Dän" auf dem Strand. Gleich geht es ins Wasser zum Granat-Fischen.

Blücher

Heinrich "Blücher" Bojunga, wie er leibt und lebt. Viele Jahre war er Strandkapitän und Schwimmmeister am Nordbad.

Der Festwagen der Klempner-Innung

Der Festwagen der Klempner-Innung im Maiumzug 1938. Hillrich "Hilli Jöd" Visser hatte seinen kleinen Kohlenwagen mit einem Einspänner der Innung zur Verfügung gestellt. Die Lehrlinge schmückten den Wagen und führten während der Fahrt das Handwerk vor.

Ed Lummert (5)
Eduard Visser, Langestraße 29 (später Luisenstraße 15), hatte um 1895 einen Fuhrbetrieb und kaufte Altwaren und Schrott an (Lummert bedeutet Lumpen auf Platt). Sein Sohn Peter Eden Visser und dessen Nachkommen bekamen ebenfalls den Namen.

Hilli Jöd oder Pinkas Wollenstein (6)
Hillrich Visser, Jann-Berghaus-Straße 55, war um 1935 Kohlenhändler, und wie sein Vater "Ed Lummert" kaufte er Altwaren an. Hillrich Visser, der Bruder von Peter Eden, arbeitete in seinen jungen Jahren bei dem Juden Pinkas Wollenstein als Kaufmann in der Luisenstraße 7. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich das Elternhaus von Hillrich Visser.

Jann Kruskopp (7)
Johann H. Visser, An der Schanze 15, war Fischer und Arbeiter. Um 1905 bekam er wegen seines vollen Lockenkopfes diesen Beinamen.

Beer Lui (8)
Ludwig Visser, Schmiedestraße 1a, hatte um 1905 einen eigenen Bierverlag. Die Bierflaschen waren sein Eigentum, und an der Flaschenseite war sein Name eingeritzt.

Blücher (9)
Heinrich Bojunga, Schulzenstraße 29, war Bademeister am Nordbad. Er war ein etwa 1,95 Meter großer, kräftiger Mann. Als Schuljunge hatte er auch schon eine kräftige Statur, und während einer Prügelei auf dem Schulhof mit anderen Jungen sagte der zu der Zeit anwesende Schulrat: Der geht aber ran wie Blücher (Feldmarschall, bekannt durch die Schlacht von Waterloo 1815).

Ida Bort (10)
Ida Lührs, Schmiedestraße 10, war eine Verkäuferin und fiel durch ihren starken Bartwuchs auf. Sie war ledig und lebte zuletzt mit ihrem Bruder Ulrich (Maler) zusammen (siehe Adressbuch 1954.)

Isern Hillerk (11)
Hillrich Visser, Herrenpfad 18 (Heringslohne), bekam als erster Norderneyer das Eiserne Kreuz I. Klasse im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 verliehen - daher der Beiname. Visser war ein großer, kräftiger und stolzer Mann. Von Beruf war er Fischer.

Harm Sedan (12)
Harm Pauls, Kirchstraße 2, nahm am 2. September 1870 an der Schlacht bei Sedan teil. Von Beruf war er Fischer. Harm Pauls sang sehr gern.

Ulan Poppinga (13)
Hermann Poppinga, Schmiedestraße 12, hat im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 bei einem Garde-Ulanen-Regiment seinen Dienst verrichtet. Die Familie Poppinga war auf der Insel wegen ihrer Originalität bekannt. Von Beruf war er Arbeiter und in den Sommermonaten Badediener bei der Kurverwaltung.


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