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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Kenner der heilklimatischen Verhältnisse an der Nordsee betonen immer wieder, daß die reine kristallklare Luft, ihr Reichtum an wertvollen mineralischen Bestandteilen, ihr Feuchtigkeitsgehalt, die ständige Luftbewegung, die reichliche Fülle natürlichen und reflektierten Lichtes und die Unendlichkeit von Raum und Meer Faktoren darstellen, die unserer Gesundheit besonders zuträglich sind und die durch Umstimmung des körperlichen und seelischen Gleichgewichts zur Krankheitsverhütung ebensoviel beitragen wie zur Wiedergenesung und Wiedererstarkung kranker und schwächlicher Gewebe. Häufig wird in entsprechenden Publikationen auch auf den vorbeugenden Charakter von Insel-Winterkuren hingewiesen, wie sie sich in ihren heilklimatischen Einflüssen besonders auch aus den Einflüssen der milden Golfstromwitterung ergeben.
Die ärztliche Heilkunst sieht heute ihre entscheidende Aufgabe darin, das Entstehen von Krankheiten oder die Weiterentwicklung krankhafter Anlagen weitgehend zu verhüten und mit der planmäßigen Durchführung prophylaktischer Heilkuren oder auch abhärtender Rekonvalezentenkuren dem Krankheitsgeschehen den Boden zu entziehen. Besonders aussichtsreich haben sich in diesem Zusammenhang prophylaktische Heilkuren an der See bei Katarrempfindlichkeiten, bei hartnäckiger Bronchitis und bei Kindern und Jugendlichen erwiesen, die durch Skrofulose oder postrachitische Zustände, manchmal aber auch ganz einfach durch anlagebedingte konstitutionelle Schwäche in ihrer Entwicklung und Widerstandskraft gefährdet sind. Besonders auf dem Gebiet der Kinderheilkunde sind diese Erkenntnisse zwar keineswegs neu, aber es bedurfte geraumer Zeit, um zu wirklichen Nutzanwendungen auch für den erwachsenen Spätherbst-, Winter- und Frühjahrskurgast zu kommen.