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Einen wesentlichen Anteil der geohydrologischen Untersuchungen nahm die Bestimmung der GW-Neubildung ein, da es für einen eventuellen Ausbau des Wasserwerkes entscheidend zu wissen ist, welche Wassermenge ohne Schaden auf längere Sicht dem Grundwasser entnommen werden kann.
Da eine Ergänzung des Grundwassers nur aus dem Niederschlag erfolgt und Einspeisungen aus benachbarten Grundwasserleitern nicht möglich sind, ist die Bestimmung des Niederschlaganteils erforderlich, der in den Untergrund bis zum Grundwasser hin versickert. Die Berechnungen zeigten, daß im Mittel ca. 40 bis 50 Prozent des Niederschlagswassers zum Grundwasser versickern. Betont werden muß an dieser Stelle, daß diese Untersuchungen zur Grundwasserneubildung unter Berücksichtigung der kurzen Beobachtungszeit noch nicht repräsentativ sein können. Ein bis zwei weitere Beobachtungsjahre müssen zur Auswertung noch hinzugezogen werden, um bessere Eingangsdaten für die zukünftigen Bilanzierungsmodelle zu erhalten.
2 Mio cbm Süßwasser fließen jährlich ungenutzt ins Meer
Mit den bisher vorhandenen Daten wurde im Forschungsprogramm des SFB jedoch schon der Versuch unternommen, eine erste Bilanzierung für den Wasserhaushalt der Insel Norderney vorzunehmen.
Für den Teil der Insel, der als Regenerationsgebiet für die beiden Wasserwerke anzusetzen ist, wurde eine jährliche Neubildungsrate von gut 3,0 Mio cbm ermittelt. Bei einer Entnahme von zur Zeit ca. 900.000 cbm müssen demnach pro Jahr über 2 Mio cbm des Süßwassers ungenutzt in das Meer abfließen. Nach Auswertung der Rechenergebnisse zeigten sich Gebiete, in denen eine eventuelle Erweiterung der Förderanlagen als sinnvoll erscheint und Gebiete - hauptsächlich an der Wattseite der Insel gelegen - bei denen zu untersuchen wäre, ob eine Speicherung des ungenutzt abfließenden Wassers in den Wintermonaten mit einer anschließenden Infiltration während der Sommermonate als sinnvoll anzusehen und auch volkswirtschaftlich zu vertreten ist.
In einem weiteren Modell, das zur Zeit noch vervollständigt wird, wird der Einfluß anthropogener Eingriffe in das System der Linse untersucht. Bei Annahme der augenblicklichen Entnahme aus oberflächennahen Sanden wurde nachgewiesen, daß sich die Grenze, die in allen Untersuchungen als scharf angenommen wird, in ihrer Lage nicht verändert hat.
Mit den hier erwähnten Untersuchungen war es bislang möglich, erste grobe Aussagen über den Wasserhaushalt der Insel Norderney zu machen.