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Norderneyer Badezeitung | Norderney Kurier
Das Forschungsvorhaben wurde im Mai dieses Jahres mit einem Meßeinsatz eingeleitet, bei dem etwa 20 Handbohrungen zusätzlich zu den vorhandenen Pegeln bis zum Grundwasserspiegel niedergebracht wurden. Im Rahmen der Untersuchungen zum Grundwasserhaushalt auf Norderney und zur Bewegung der Salz-Süßwassergrenze inbezug auf die Wasserwerksentnahmen wurde im Laufe der letzten Monate zur Berechnung der Grundwasserneubildung das Pegelnetz weiter ausgebaut. Es erfolgten drei Aufschlußbohrungen bis zu einer Tiefe von 100 Metern. Ferner wurden acht flache Peilbrunnen bis zu einer Tiefe von 10 Metern zur Beobachtung der Grundwasseroberfläche und zehn Tiefbrunnen von 40 bis 80 Meter zur laufenden Messung der unteren Ausdehnung der Süßwasserlinse angelegt. Alle Brunnen sind mit den entsprechenden Registriergeräten, wie Schreibpegeln oder Leitfähigkeits-Meßinstrumenten, zum Teil vollautomatisch, ausgestattet. Die Gesamtkosten der Installation beliefen sich auf rund 80.000 DM. Die Aufzeichnungen der kontinuierlichen Leitfähigkeitsmessungen zur Beobachtung der Trennlinie von Süß- und Salzwasser geben u, a. auch Auskunft über die Wechselwirkung zwischen Tide- und Grundwasserschwankungen.
Ein aus den bisher erhaltenen Meßdaten konstruierter Isohypsenplan, d. h. die aus den Werten erstellten Verbindungslinien zwischen den Meßpunkten gleicher Höhen und Tiefen, ergaben bereits einen ersten Überblick über die derzeitigen Strömungsverhältnisse auf der Insel. Aus dem Bild wurden die eingangs erwähnten Beobachtungen bestätigt, daß das Süßwasser hauptsächlich in nördlicher und südlicher Richtung ins Meer abfließt. Im Gebiet der "Weißen Düne" wurden sogar Grundwasserstände von über 2 Meter über NN festgestellt. Dieses Abfließen überschüssigen Süßwassers läßt die Hoffnung zu, daß Norderneys Süßwasserlinse auch weiterhin quellfrisch aus dem weißen Sandboden sprudelt. Denn gutes Wasser gehört nun einmal zu den Grundelementen des Lebens, und eine Erholung und Gesundung ist auch im Heilklima der Nordsee ohne eine geregelte und vor allem ausreichende Trinkwasserversorgung nicht denkbar.
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