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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 14

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Verschiedene Gebäude und Unterstände wurden für die Aufrüstung der Insel nun eilig geplant und errichtet.

Im Hause von "Bier-Pauls" in der Janusstraße hatte die Inselwache ein Planungsbüro für Bauten, die für die Verteidigung der Insel erforderlich waren, eingerichtet. Die Leitung hatte der Architekt und Feldwebel Jakob Dirks aus der Winterstraße.

In den ersten Kriegswochen mussten kleinere Stellungen und Unterstände für die jetzt begonnene Aufrüstung der Insel geplant, entworfen und gebaut werden. Norderneyer Fachleute wie Ludwig Meier (Gas-Meier), und Herman Boomgarden (Baustoffhändler) wurden hinzugezogen, die in Zusammenarbeit mit Pionieren der Marine-Artillerie aus Wilhelmshaven diese Arbeit im neu eingerichteten Baubüro ausführten. Hier wurden auch alle Ausbauarbeiten für die neuen "Außenposten" der Inselwache, die jetzt auf der ganzen Insel entstanden, ausgedacht und der Kommandantur für ihre Wichtigkeit von "Beobachtungen" am Strand und in den Dünen vorgeschlagen.

Es ist aus heutiger Sicht erstaunlich, wie der damalige Inspektor des Gaswerkes, Ludwig Meyer, gleich zwei Dienste ausführen konnte, wenn auch die Gesamtleitung des Norderneyer Gaswerkes bis 1920 in Bremen angesiedelt war. Ludwig Meyer war immerhin von 1908 bis 1948 Leiter des Werkes (aus dem Jahrbuch der Stadtwerke zum 100. Jubiläum).

Munitionslager im Bunker

Der nebenstehend abgebildete "Bunker" stand vermutlich in der Gegend um das Strandcafé Wilhelmshöhe. Die Männer gehörten zum Außenposten "Wilhelmshöhe". Es waren Norderneyer Handwerker, die die Arbeit verrichteten. Für die jetzt als "Landsturmmänner" eingezogenen Norderneyer kein Problem. Als Kinder haben sie sich schon solche "Hütten" in den "Lüttji Dünen" gebaut. In dem Bunker sollte die Munition für die neu erstellten See-Geschützstellungen eingelagert werden. Es musste damals alles schnell gehen, sodass die alten Gerüstbretter und Kanthölzer der Norderneyer Baufirmen mit verwendet wurden. Der Bunker auf dem Bild wurde in die Düne eingegraben, geplant im Baubüro der Inselwache. Jede Baracke, jeder Unterstand sowie die Sandsackbarrikaden auf den Außenposten - einerlei was für die Inselwache von Nutzen war - wurde vom Planungsbüro ausgearbeitet und geleitet.

Verwertung der Speisereste

Bei der großen Zahl an Verpflegungsportionen, die täglich zubereitet wurden, blieb es nicht aus, dass Speisereste übrig blieben. Um diese Reste zu verwerten, plante der Planungsstab, einen Schweinestall zu bauen. Gleich hinter der Küche an der Dünenkante war es der beste Standort. Da im Privatleben viele Norderneyer sich in der Schweinemast auskannten, war es für die auch kein Thema, es in die Tat umzusetzen. Die Küchenbrigade war dafür zuständig. Auf dem Bild unten links sieht man die Planer, die feststellten, dass ihr Werk gelungen war.

Logistik muss stimmen

Die unten stehenden Bilder zeigen deutlich, wie damals die Waren, die täglich zum Leben gebraucht werden, befördert wurden. Das eine Bild zeigt zwei Kameraden vom Außenposten "Post- und Telegrafenamt", die mit der "Wippe" vom Kolonialwaren-Geschäft Feinkost Heye Bakker ihre "Rationen" dort abgeholt haben und bringen jetzt die leere Wippe auf der Poststraße wieder zurück. Ein kleiner Junge mit Marine-Mütze darf mitfahren.

Für größere und sperrige Gegenstände ist die Spedition Fischer zuständig. Johann Fischer hat 1897 auf Norderney eine Spedition gegründet. Gleichzeitig wurde sie Vertragspartner mit der damaligen Preußischen Staatseisenbahn für die Güterabfertigung in Zusammenarbeit mit der Reederei Norden-Frisia. Auch das Baumaterial für die Planungsbauten musste mit Pferdegespannen von weiteren Norderneyer Fuhrunternehmen bewältigt werden. Die Aufnahme zeigt einen Zweispänner der Spedition Fischer in der Knyphausenstraße. Das Bild wurde in den 50er-Jahren aufgenommen.

(von links): Ludwig Meyer, Hermann Boomgarden und die Soldaten Fritz Krabbe, Arthur Maden, Hermann Fricke und Karl Scherl.

Die Mitarbeiter des Baubüros (von links): Ludwig Meyer, Hermann Boomgarden und die Soldaten Fritz Krabbe, Arthur Maden, Hermann Fricke und Karl Scherl.

Unterstand

Auch dieser Unterstand wurde vom Planungsbüro gebaut. Mit der Öffnung nach Süden, diente er dazu, Gerätschaften geschützt unterbringen zu können. Der genaue Standort ist allerdings nicht bekannt.

Bunker

Dieser "Bunker" stand vermutlich in der Gegend um das Strandcafé Wilhelmshöhe. Abgebildet ist auch Malermeister Gerhard visser aus der viktoriastraße.

Schweinestall

Hand- oder Pferdewagen

Wohin mit den Resten aus der Küche? Auch der Schweinestall gehörte zu den Bauten des Planungsbüros.

Ob kleinere Dinge des täglichen Lebens oder große, sperrige transportgüter - die Logistik auf der Insel musste stimmen. Mit Hand- oder Pferdewagen schaffte man die Waren von A nach B.

Hand- oder Pferdewagen


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