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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 1

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Der erste Weltkrieg 1914 bis 1918 auf Norderney

Am 1. August 1914, fast genau vor 100 Jahren, begann der Erste Weltkrieg. Auch die Insel Norderney wurde davon berührt. Hier begann eine noch nie gekannte Bautätigkeit an militärischen Einrichtungen. Frank Gosch schreibt in seinem Werk "Festungsbau an Nordsee und Ostsee: Die Geschichte der deutschen Küstenbefestigungen bis 1918" im Kapitel 5.4 "Ostfriesische Insel, Festung Norderney" wie folgt:

"Bis zum Ersten Weltkrieg fanden keinerlei Arbeiten zur Einrichtung permanenter Befestigungs-Anlagen statt. Dies hing wohl auch damit zusammen, dass die Insel als Flottenstützpunkt für die kaiserliche Marine keinerlei Bedeutung hatte. Ebenso war die Insel im Westen vomsogenannten Buse-Tief umspült, einem Fahrwasser, das jedoch vor Erreichung der Küste endete. Es war nicht möglich, mit großen Kriegsschiffen an der Insel vorbeifahrend den Hafen von Norddeich zu bedrohen. Also brauchten Befestigungen diese Fahrrinne nicht zu verteidigen. Nur bei einer Eroberung der Insel im Kriegsfall und dortiger Aufstellung weitreichender Geschütze könnte die Küstenlinie beschossen werden."

Der Ortschronist Bonno Eberhardt hat in sechsjähriger Arbeit die damalige Geschichte, wie sie sich auf der Insel abgespielt hat, aufgearbeitet und stellt sie nun in einer Serie im Norderneyer Kurier vor. Manch ein Norderneyer wird sicher einen seiner Großväter, Urgroßväter oder andere Verwandte wiedererkennen.

Immer noch Tabuthema

An sich ist es bis heute auf Norderney ein Tabuthema, über die beiden Weltkriege etwas zu schreiben, denn es ist vielen Menschen eine heikle Sache, über das Militärische auch nur zu sprechen. Es sollten aber jüngere Generationen wissen, wie die Realität eines Krieges aussieht ohne ihn zu erleben - und das geht nur durch Wissen.

Anlässlich des 100. Jahrestags, an dem auch hier am 1. August 1914 auf der Insel die Mobilmachung stattgefunden hat, sah ich mich als gebürtiger Norderneyer veranlasst, die Geschichte aufzuarbeiten. Seit 100 Jahren wurde bisher kein einziges Buch herausgebracht, welches über das damalige Geschehen auf der Insel berichtet. Nur auf ganz wenigen Seiten in der Zeitung oder in Taschenbüchern wurde im Laufe der Jahre von Autoren das Thema in Teilbereichen erwähnt. Jann Berghaus hat in seinen Erzählungen im Kapitel "Der Krieg 1914-1918" nur den zivilen Bereich beschrieben. Ich habe dieses Kapitel bebildert und es als Anhang meiner Dokumentation hinzugefügt. So kann heute der Leser die einzelnen Abhandlungen nachvollziehen. Nur muss er sich dabei in die damalige Zeit versetzen, denn Norderney hat sich bis 2014 sehr stark verändert.

Album "Inselwache"

Material war genug vorhanden. So schlummert ein Album der "Inselwache" seit 1971 beim Heimatverein. Danach wurde es einem Arbeitskreis des Stadtarchivs übergeben, welcher versucht hat, die Geschichte in einzelne Abteilungen aufzuarbeiten. Doch der Arbeitskreis löste sich auf und nur der junge Bernd Röben recherchierte von sich aus weiter. Hiervon wurde der Bereich Inselbahn und Befestigungen mit den Geschützstellungen behandelt, die zusammen in einer Gesamtbroschüre mit dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht wurde. Ich bin Bernd Röben sehr dankbar für seine Hilfe, die er mir bei der Aufarbeitung zukommen ließ.

Auch meinem ehemaligen Feuerwehrkameraden Hans-Herman Kramer bin ich zu Dank verpflichtet. Nur durch sein umfangreiches privates Archiv, welches er sich seit 65 Jahren zusammengestellt und mir für die Dokumentation zur Verfügung gestellt hat, konnte ich diese Arbeit gestalten. Dankbar bin ich auch den Norderneyern, die mir ihre "Schätze", die noch in den Schubladen ihrer Stubenschränke lagerten, zur Bearbeitung überließen.

Überlieferungen

Wo Freude ist am Gelingen mit Computer und Drucker, da gibt es auch Schwierigkeiten, die ich aber aus der Welt schaffen konnte. Da fast alle Bilder, die ich bearbeitet habe, nicht beschriftet waren, musste ich auf Überlieferungen und Erzählungen zurückgreifen. Auch das logische Denken half mir, die Sachlage zu ergründen. Leider haben daran einige Zeitgenossen Zweifel geäußert, denn ich war ja kein Zeitzeuge.

Froh war ich, als eines der noch lebenden Kinder, dessen Vater bei der Inselwache diente, und seine Familie das Album der "Inselwache" jahrelang aufbewahrt hatte, meine Arbeit über das damalige Geschehen gelesen hatte, und sein Urteil über den Ordner lautete: "Alles, was hier geschrieben steht, ist richtig." Das hat mich sehr motiviert und ich habe mich mit der Ostfriesischen Landschaft in Verbindung gesetzt. Sie war sehr angetan davon und auch überrascht, dass es auf unserer Insel eine eigene private "Chronik-Norderney" gibt, die von Hans-Helmut Barty betrieben wird, in der er alle die ihm zugebrachten Geschichten ins Internet stellt. Somit hat sich meine Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges gelohnt, denn die Ostfriesische Landschaft in Aurich hat jetzt meine Arbeit vorab in Form von zwei CDs in ihre Bibliothek aufgenommen und mich auf die Liste der Ortschronisten gesetzt. Diese Anerkennung hat mich als Norderneyer sehr geehrt.

Arbeit seit sechs Jahren

Nachtragen möchte ich noch, dass mein Bruder Gerhard und ich seit 2008 bis 2011 an dieser Dokumentation zusammen gearbeitet haben. Leider ist er 2011 verstorben. Ich bedaure sehr, dass er die Gesamtarbeit nicht mehr mit abschließen konnte.

Das Fotoalbum "Inselwache" lagert heute im Stadtarchiv von Norderney, ist aber noch Eigentum des Heimatvereins Norderney.


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